Kulturen in Transition
Dieser Schwerpunkt knüpft an die hallesche Tradition der Erforschung von Zonen des Kulturkontakts, der Hybridisierung und der Transformation an. Im Fokus stehen dabei Ost- und Mitteleuropa, westlicher Balkan, Mittelmeerraum, Karibik, Lateinamerika sowie verschiedene Kulturräume in Afrika und Nordamerika. Diese Regionen der Welt spielen auch in der Lehre, vor allem im Rahmen der Interkulturellen Europa- und Amerikastudien (IKEAS) eine wichtige Rolle. Im Mittelpunkt der Forschung stehen die Dynamik und Konflikthaftigkeit post- und dekolonialer Formen kultureller Praxis, insbesondere solche, die aus marginalisierten Gruppen hervorgehen.
Ein besonderes Augenmerk gilt den Formen der Aufarbeitung von Leid- und Widerstandserfahrungen in postkolonialen Kontexten und Nachkriegsgesellschaften. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie Traumata verarbeitet werden. Aus ökokritischer Perspektive werden hierbei auch (post-)koloniale Machtasymmetrien in Bezug auf Landbesitz, Umweltgerechtigkeit und „Ressourcen“ neu fokussiert. Sprachliche Formen der Aggression und Deeskalation, Fremdheitsdiskurse, poetische und andere künstlerische Ausdrucksformen (z.B. (post-)migrantisches und transkulturelles Theater) sowie mediale Strategien und Praktiken der kulturellen Repräsentation und des Erinnerns werden mit literatur-, kultur- und sprachwissenschaftlichen Methoden untersucht.
Laufende Projekte:
- Dimitri Almeida / Natascha Ueckmann (2022-2025): RE-VISUALIZE: Gender and Islam in the digital francophone sphere (Erasmus KA 2), mit UCLouvain Saint-Louis – Bruxelles, Universiteit van Amsterdam, Université de Lorraine) & Plurivers'elles.
- Željana Tunić / Emina Zoletić (10/2022-09/2023): Transgenerationale Erinnerungen an die Belagerung Sarajevos. Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
- Eva Kowollik / Tijana Matijević (01/2023-12/2023): Im Osten viel Neues! Studierende übersetzen Jugendliteratur aus dem deutsch- und BKMS-sprachigen Raum zu Frieden und Krieg. DAAD-Förderprogramm “Hochschuldialog mit den Ländern des westlichen Balkans”.
- Ralph Ludwig / Natascha Ueckmann / Gisela Febel (2017-2023): Transatlantische Ideenzirkulation und Ideen-transformation: Die Wirkung der Aufklärung in den aktuellen frankokaribischen Literaturen, DFG-Forschungsprojekt, in Kooperation mit der Universität Bremen.
- Natascha Ueckmann / Romana Weiershausen (2018-2023): Migration und Flucht: Theater als Verhandlungs- und Partizipationsraum im deutsch-französischen Vergleich (1990 bis heute), Hans-Böckler-Nachwuchsforschergruppe - drei Promotionsstipendien, in Kooperation mit der Universität des Saarlandes.
- Jenny Haase (seit 2020-2023): Proyecto FEDER: “Políticas de la literatura: biopolítica y subjetividad en la era postsecular” (A-HUM-732-UGR20) in Kooperation mit der Universidad de Granada (Leitung Prof. Azucena González Blanco).
- Jenny Haase / Kathrin Thiele (2021-2022): DFG-Netzwerk “Dispositiv der Menge” (Leitung: Prof. Cornelia Wild); Teilprojekt “Intra/Sections. Post-anthropocentric concepts of multiplicity” (Abschlussphase/Fertigstellung der Publikation)