Massenphänomene
Bei der Plattform Massenphänomene handelt es sich um einen seit 2005 bestehenden interdisziplinären Forschungsverbund der Literatur-, Kultur-, Sprech- und Sprachwissenschaften der Philosophischen Fakultät II an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der im Rahmen des assoziierten Promotionsstudiengangs Promovierenden die Möglichkeit der interdisziplinären Vernetzung und der Publikation ihrer Arbeiten bietet.
Dabei wird Masse als genuines Phänomen moderner und post-moderner Vergesellschaftung vorausgesetzt, welches die Individualität kultureller Produktivität in Frage stellt, in einem nationalkulturellen Rahmen nicht mehr zu erfassen ist und so die kulturwissenschaftliche Theoriebildung und Methodik herausfordert.
Der Forschungsverbund veranstaltet und versammelt Tagungen, Workshops, Ringvorlesungen und Seminare zu politischen, sozialen, medialen und ästhetischen Phänomenen der Massenkultur vom 19. bis ins 21. Jahrhundert mit einer transnationalen Perspektive, die sich in der Beteiligung unterschiedlicher Philologien (Slawistik, Anglistik, Romanistik, Germanistik) darstellt.
Im Rahmen des Forschungsschwerpunktes wird zudem ein strukturierter Promotionsstudiengang „Sprache – Literatur – Gesellschaft“ angeboten und als Open Access die Buchreihe „Reflexionen des Gesellschaftlichen in Sprache und Literatur“ veröffentlicht.
Zurzeit versammeln sich weitere Projekte zur Globalisierung, zur Interkulturalität und zur Migration unter dem Dach der Massenphänomene. In Zukunft will sich die Plattform stärker auf eine kulturwissenschaftliche Transformationsforschung ausrichten, die nach dem genuinen Anteil von Kultur an Prozessen gesellschaftlicher Veränderung seit den 1970er Jahren fragt und sich so neben anderen Feldern der soziologischen, politologischen oder ökologischen Transformationsforschung positioniert.